Pflege in Thailand

Die Entscheidung, Thailand als Ort für die Pflege zu wählen, ist sicherlich eine der weitreichensten, die man im Leben eines Menschen treffen kann. Thailand ist wahrlich nicht der nächste Weg und wir hätten uns, wären wirnicht durch einen Mandanten damit konfrontiert gewesen, nicht damit beschäftigt. Bis zu unserem ersten Mandanten, der in Thailand seinen Lebensabend verbringen wollte, hatten wir Thailand aös Wahlheimat im Fall einer Pflegebedürftigkeit überhaupt nicht auf dem Schirm. Jedoch bietet Thailand erhebliche Vorteile, wenn es um eine intensive Pflegebetreuung geht und nach unserer Erfahrung kann dies (zumindest in Deutschland) nur sehr schwer übertroffen werden. Es gibt aber auch ein paar Besonderheiten und Fallstricke, welche es zu beachten gilt. Wie bei allem im Leben, jede Medaille hat zwei Seiten und es ist nicht immer alles Gold, was glänzt.

Würde

Ein Großteil der Thailänder sind Buddhisten und bringen älteren und kranken Personen besondere Aufmerksamkeit und Respekt entgegen. Es ist eine große Ehre, einem pflegebedürftigen Menschen zu helfen und diesem ein Lächeln in das Gesicht zu zaubern. Das "Land des Lächelns" hat in der Pflege eine besondere Bedeutung. Senioren sind keine Nummer und es ist auch kein "Job", vielmehr wird die Betreuung von pflegebedürftigen Menschen als Berufung verstanden und Pflegekräfte genießen einen recht hohen sozialen Status.

 Qualität

Die Qualität der Pflege in Thailand ist mit den (allermeisten) Verhältnissen in deutschen Pflegeheimen nicht zu vergleichen. Wir sprechen hier aus 20 Jahren Erfahrung im Rettungsdienst. Das deutlich niedrigere Lohnniveau führt zu einem Personalschlüssel, welcher einmalig sein dürfte: 3 zu 1! Also drei Pflegekräfte sind im Schichtdienst für einen Gast verantwortlich. Die Pflegekräfte werden durch ein Board aus deutschen und Schweizer Pflegern geleitet. Alle Pflegerinnen und Pfleger haben eine Ausbildung oder ein Studium in der Pflege absolviert, so dass ein höchstes Maß an Qualität gesichert werden kann. Entgegen dem häufig tristen Alltag in einem deutschen Pflegeheim, gibt es wöchentliche Ausflüge an die unterschiedlichen Strände, Pool- und BBQ-Partys und Shopping-Touren. Hinzu kommen Physiotherapie, Massagen, Bewegungstherapie, Schwimmen etc. Wir sind  begeistert von der Qualität der Pflege.

Es gibt immer zwei Seiten auf einer Medaille.

Auf was geachtet werden muss!

Pflege in Thailand hat sehr viele Vorzüge. Es gibt aber auch - wie immer im Leben - Punkte, welche zwingend beachtet werden müssen und in Thailand komplizierter sind.

  • Die Deutsche Pflegeversicherung zahlt bei einem dauernden Auslandsaufenthalt nicht mehr. Die Kosten müssen komplett privat finanziert werden, wobei die finanziellen Aufwendungen häufig günstiger sind, als der Eigenanteil bei einer stationären Pflege in Deutschland.
  • Für Thailand wird zwingend ein Aufentaltstitel benötigt. Die thailändischen Behördern sind diesbezüglich äußerst korrekt und bei fehlendem Aufenthaltstitel drohen nicht nur Geldbußen, vielmehr ist mit Abschiebung und sogar Haft zu rechnen. Hier dürfen keine Fehler unterlaufen. Leider ist der Prozess alles andere als einfach. 
  • Die Gesundheitsversorgung - gerade in Phuket und auch in Bangkog - ist sehr gut und kann sich durchaus mit deutschen Kliniken messen. Dennoch müssen die Kosten häufig vorfinanziert werden und es muss zwingend geklärt werden, ob eine Auslandskrankenversicherung für die Kosten aufkommt.
  • Das Klima ist im allgemeinen sehr angenehm und nach einigen Tagen kommt man mit den Temperaturen sehr gut klar. Dennoch, es gibt auch die Regenzeit, in diesen Monaten regnet es wirklich extrem viel.
  • Leider sind uns auch Berichte von sehr dubiosen Pflegeeinrichtungen in Thailand zu Ohren gekommen. Wir können hier nur von unseren Erfahrungen mit Carewell berichten, ggf. später auch von anderen Einrichtungen. Es ist nicht immer alles Gold was glänzt und eine Pflegeeinrichtung sollte, bevor ein Vertrag mit dieser gschlossen wird, zwingend mit fachkundigem Blick besucht werden.
  • Die Sprache ist eigentlich kaum ein Problem. Bei Carewell sprechen mehrere Pflegekräft Deutsch und ansonsten kommt man mit Englisch sehr weit. In allen anderen Fällen hilft das freundliche Gemüt der Thailänder.
  • Die Behörden und auch Banken in Thailad sind im allgemeinen eher kompliziert und hinken den Verhältnissen in Deutschland deutlich hinterher. Mit diskutieren kommt man nicht wirklich schnell weiter. Man braucht in diesem Fall die Hilfe eines Einhemischen, dann geht es schneller. Wir haben uns im Rahmen unseres Mandates vor Ort auch mit einer Bank und der Anerkennung unserer Bevollmächtigung "herumschlagen" müssen. Um den Zugang zu einem Schließfach zu erhalten war es im Ergebnis einfacher, die von der Bank geforderte Vollmacht nochmals unterzeichnen zu lassen. 
  • Schlussendlich ist natürlich ein Besuch - mal eben am Wochenende - kaum möglich. Wir sind zwar bereits mehrfach für nur einen Tag nach Thailand geflogen, um dort bei einem Gerichtstermin anwesend zu sein oder eine dringende Unterschrift für unseren Mandanten zu leisten, dennoch es dauert, bis man dort ist. Jedoch können Deutsche recht unproblematisch (ohne Visum) für einen Besuch von Angehörgen einreisen. Wenn man dies mit einem netten Urlaub in Phuket verbindet, so könnte dies dazu führen, dass im Ergebnis die gemeinsame Zeit sogar intensiver genutzt werden kann, als dies hier in Deutschland der Fall wäre.